Multiligamentäre Knieverletzungen (MLKV) und Kniegelenkluxationen (KL) sind seltene,
aber
potenziell gliedmaßenbedrohende und somit schwerwiegende Verletzungen. Sie werden
als Schädigung
von mindestens 2 der 4 Hauptbänder des Kniegelenks definiert und sind anfällig für
postoperative
Komplikationen. Weiterhin benötigen sie oft komplexe Operationen und lange
Rehabilitationsprozesse. Der Erfolg der Behandlung wird i. d. R. frühestens 1 Jahr
nach
Operation beurteilt. Die Vielfalt der Verletzungsmuster sowie die unterschiedlichen
Optionen
bez. Operationszeitpunkte (akut, semiakut, verzögert; ein- oder mehrstufig), chirurgischen
Methoden (Reparatur und Rekonstruktion), Transplantatauswahl (Autograft, Allograft
oder
synthetisch) und Fixierung erschweren kontrollierte Studien. Verletzungen, die den
hinteren
Kreuzbandapparat (HKB) betreffen, haben schlechtere klinische Ergebnisse als solche
ohne
HKB-Beteiligung. Zudem stellt eine mögliche neurovaskuläre Verletzung ein erhebliches
Risiko für
eine signifikant schlechtere Prognose dar.